Kampf siehe Bild rechts und Krampf siehe Bericht übers Radfahren. Aber der Reihe nach. Gestern stand die 24. Auflage des Puma Herzoman über 400m Schwimmen im 25m Becken des Herzogenauracher Freibades, 19km Radfahren mit 2 Runden und 5km Laufen auf einer Wendepunktstrecke an.
Mit viel Hoffnung aber auch Zweifel bin ich morgens mit Heike nach Herzo geradelt. Bei DER Starterliste war alles möglich. An einem guten Tag ganz vorne und an einem weniger guten vielleicht nicht mal Top 10. Trotz Fehlen eines haushohen Favoriten wie einem Rodrigo Nebel oder Swen Sundberg war es gerade in der Spitze ein starke Besetzung wie nie zuvor in den letzten Jahren.
Mit meiner Vermutung, das Schwimmen entscheidend sein würde und es dann einen Ausscheidungslauf gibt, sollte ich Recht behalten.
Kurz nach 11:00 Uhr ging es in der letzten Startgruppe zur Sache. Auf meiner Bahn war ich der stärkste Schwimmer und da die anderen brav hinter mir schwammen, gab es auch keinen Körperkontakt bzw. Feindberührung. Leider war ich auf dem rechten Auge fast blind, wofür ein kurzer Wassereinfall nach dem Start in meine Brille schuld war. Vielleicht aber auch ich selbst - wenn man das Ding halt nicht gescheit aufsetzt! So konnte ich aber auch nicht die ganzen starken Schwimmer auf der Nachbarbahn sehen (war auch gut so) und bin mein eigenes solides Tempo geschwommen. 5:46 an der Zeitnahme, das war in etwa das was ich mir vorgestellt hatte. Das Beste war aber alle besseren Schwimmer noch vor mir auf dem langen Weg in die Wechselzone zu sehen.
Nach einem schnellen Wechsel ging es dann gleich darum auf die Spitze aufzufahren, was mir auch gelang. Aber dann begann der Part, worüber sich die Gemüter erhitzten: Radfahren mit sechs oder sieben Mann im regelkonformen Abstand von 10 Metern!
Bei der DM in Peine haben die mal zwei Räder bei der Wettkampfbesprechung mit diesem Abstand hingestellt. Ich sag euch, das ist ne Menge! Gestern war es wohl eher 1 Meter.
Der Punkt ist, was willst du machen. Hältst du den Abstand, fahren dir alle vor die Nase und du bist letzter in der Gruppe, kannst so nicht reagieren, wenn vorne einer versucht wegzufahren und zweitens kannst du dir später im Ziel anhören, dass du dich hinten ausgeruht hast und dann mit frischen Beinen voll gelaufen bist. Nein, das ist nicht meine Art. Leider schafft man es aber auch nicht von so einer Gruppe wegzufahren und gelingt es dann doch mal einem, wie kurz in Falkendorf Stefan Daehne, dann gibt es halt Fahrer wie mich, die das Loch wieder zufahren und die ganzen Jungs im Schlepptau wieder mitbringen. Vergeblich.
Auffällig ist halt, dass es Fahrer wie Stefan Daehne oder Frank Müller gibt, die dann viel von vorne fahren und auch mal versuchen weg zu kommen, aber auch etliche andere die einfach hinten mit drann hängen - keine Namen, aber die wissen es eh!
Perfekt wäre hier ein Kampfrichter, der bei der Führungsgruppe nebenherfährt und Ordung durch Zeitstrafen reinbringt. Moment, den gab es auch! Leider ist er aber nur neben uns gefahren und hat ständig "bitte, bitte" gesagt, anstatt mal konsequent durchzugreifen!
Wie auch immer, für mich war es dennoch die beste Radleistung der bisherigen Saison, denn mit im Schnitt 253 Watt hab ich mich definitiv nicht ausgeruht sondern mal gut 20 Watt mehr als bisher getreten.
Der Rest ist schnell erzählt. Nach einem passablen zweiten Wechsel ging es dann zum Ausscheidungslauf, den ich mit 18:44 gut über die Bühne brachte und damit als Gesamtvierter ins Ziel einlief. Somit bin ich Herzogenauracher Stadtmeister geworden, erster in meiner Altersklasse und mit Sören in einer Pöltl Staffel Dritter. Danke noch mal an Peter, der mir den Start im hübschen gelben Dress für die Pöltl Staffel ermöglichte und auch an Jochen, der mir zwei Helfer gestellt hatte, damit ich als TSh'ler überhaupt starten durfte.
Die Form stimmt also und ich bin mit dem Gesamtergebnis sehr zufrieden.
Kommendes Wochenende geht es dann wieder im gewohnten Outfit nach Oettingen zur nächsten Sprintdistanz.